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Ganz einfach: Schaukel selber bauen

Ein kleines Stück Holz mit großem Effekt – von Kindesbeinen an lieben wir es zu schaukeln. Worin die Faszination dieses Spielzeugs besteht und wie Sie eine Schaukel ganz leicht selber bauen können, erfahren Sie hier.

Mein schönes Land-Autorin Michaela Seide

18.07.2021 - 15:37 Uhr

Lesezeit: 8 Min.
Kind auf Schaukel 

Ein einfaches Prinzip, das so viel Freude macht: Schaukel regt alle Sinne an

Foto: iStock/wundervisuals

Wir lassen uns in die Höhe tragen und schwingen im nächsten Moment wieder der Erde entgegen – Schaukeln macht einfach einen Riesenspaß! Hoch oben auf dem Schaukelsitz über dem Boden zu schweben, fasziniert Groß und Klein. Wir verraten Wissenswertes rund um das allbekannte Spielzeug. Außerdem zeigen wir, wie Sie Ihre eigene Schaukel im Handumdrehen bauen, ohne zu bohren und schrauben – denn unser Modell wird einfach geknotet.

Schaukel selber bauen: So geht’s

Um eine einfache Brettschaukel selber zu bauen, die an einem Ast oder Holzgerüst aufgehängt wird, brauchen Sie keinen Bohrer und keine Schrauben. Ein abgeschliffenes Sitzbrett in der gewünschten Größe und ein langes, stabiles Seil sind ausreichend. Das Seil in zwei gleich lange Stücke von etwa sechs Metern teilen. Mit einer sogenannten Brettschlaufe wird das Seil sicher um das Sitzbrett geknotet. Die oberen Seilenden mit einem Schifferknoten am Ast befestigen – fertig!

Schaukeln ist Spaß und Lernen

Meist sind es nur zwei Stricke oder Ketten, die ein Brett halten. Doch oft reicht schon der Anblick dieses einfachen Stücks Holz, um in uns den Wunsch zu wecken, selbst durch die Lüfte zu schwingen – sich vor- und zurückzulehnen, immer höher zu fliegen und diesen Augenblick der Schwerelosigkeit zu erleben, bevor wir am höchsten Punkt wieder zurückfallen. Der Schwung erzeugt ein Kribbeln in der Magengegend, das uns unweigerlich lächeln lässt.

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Es ist diese Mischung aus Unbeschwertheit und Nervenkitzel, welche das Spiel mit der Schaukel so reizvoll macht. Es erinnert uns an vergangene Kindertage, an denen wir völlig unerschrocken ausprobierten, wie hoch wir fliegen können oder wie viele Kinder gleichzeitig auf den Sitz passen. Auch musste versucht werden, wie es sich wohl im Stehen oder gar auf dem Bauch liegend schaukeln lässt. Und wer erinnert sich nicht mit Freuden an dieses süße Schwindelgefühl, wenn man die Seile verdrehte, bis es nicht mehr ging und sich dann mit Schwung zurückdrehen ließ.

Besonders spannend war die Frage, wie weit man von dem schwingenden Brett aus springen kann. Wer traut sich? Wer passt den richtigen Moment ab? So manche Schürfwunde trug man bei dieser Mutprobe davon. Doch das Hin- und Herpendeln ist nicht nur ein launiges Spiel – es trainiert auch das Gleichgewichtsorgan. Dieses sitzt im Innenohr, es wird bei Dreh-, Spring- oder Flugbewegungen besonders beansprucht und sendet elektrische Impulse; unter anderem an die Freude- und Lernzentren des Gehirns.

Schaukelndes Kind

Ein großer Spaß für Groß und Klein – das Schaukeln lässt nicht nur Kinderherzen höher schlagen

Foto: iStock/SrdjanPav

Schritt-für-Schritt-Anleitung: Schaukel selber bauen

Die Begeisterung für das Schaukeln ist keine Frage des Alters. Höchste Zeit, ein eigenes Modell in den Garten zu hängen, damit wir uns jederzeit ein bisschen beschwingt fühlen können. Diese schlichte Schaukel lässt sich an einem stabilen Balken, einem Dachfirst oder einem Baum befestigen. Sie ist preisgünstig in der Anschaffung und dazu noch im Handumdrehen fertig – ganz ohne bohren, denn die Seile werden ohne Löcher nur über dem Sitzbrett festgeknotet.

Material

  • ein stabiles Brett (zum Beispiel Fichte), circa 65 Zentimeter lang und mindestens 2,5 Zentimeter dick
  • 2 feste Seile – die Länge hängt von der Höhe des Astes beziehungsweise der Aufhängung ab

Hinweis: Messen Sie den Abstand zwischen Ast und der Höhe, auf der die Schaukel später hängen soll. Da die Halteseile doppelt genommen werden, müssen Sie diesen Wert verdoppeln und mindestens einen Meter für die Verknotung dazurechnen. Für einen guten Schwung sollten die Schaukelseile am Ende zwischen 2 Meter und 2,50 Meter lang sein.

Schritt
1:

Mittelpunkt des Seils über das Brett legen

Der Knoten, den wir verwenden, nennt sich Brettschlaufe. Dazu ermitteln Sie zunächst den Mittelpunkt des Seils und legen es an dieser Stelle über das Brett.

Step Schaukel selber bauen
Foto: MSL
Schritt
2:

Seil um das Brett wickeln

Nun wickeln Sie das Seil mit beiden Enden einmal um das Holzstück. Dabei nicht zu fest anziehen – die erste Schlaufe sollte locker aufliegen.

Step 2 Schaukel selber bauen
Foto: MSL
Schritt
3:

Zweite Wicklung machen

Dann umwickeln Sie das Brett ein weiteres Mal.

Step 3 Schaukel selber bauen
Foto: MSL
Schritt
4:

Schlaufen bilden

Nun sind drei Schlaufen entstanden, die Seilenden zeigen nach unten.

Step 4 Schaukel selber bauen
Foto: MSL
Schritt
5:

Innere Schlaufe über die Äußeren ziehen

Lockern Sie die erste Schlaufe, die der Brettmitte am nächsten ist, etwas, sodass man sie über die beiden außen liegenden Schlaufen bis zur Unterseite des Brettes ziehen kann.

Step 5 Schaukel selber bauen
Foto: MSL
Schritt
6:

Schlaufen festziehen

Ziehen Sie die Seilenden an und wiederholen Sie das Gleiche auf der anderen Seite des Holzes – fertig.

Step 6 Schaukel selber bauen
Foto: MSL
Schritt
7:

Schaukel aufhängen

Zum Schluss befestigen Sie die Schaukel an einem starken Ast oder einer anderen stabilen Aufhängung mit einem Knoten. Werden die Seile an Metallringen befestigt, bietet sich ein Schifferknoten an. Und schon kann geschaukelt werden!

Step 6 Schaukel selber bauen
Foto: MSL

Schaukelspaß mit Tradition

Es ist wirklich kein Wunder, dass Schaukeln sich schon seit jeher so großer Beliebtheit erfreut. Bereits in der Antike war es nicht nur ein geschätzter Zeitvertreib, sondern auch eine Form der Körperertüchtigung. Sogar eine rituelle Bedeutung kommt der Schaukel in vielen Kulturen zu. So sind in Estland in den Sommermonaten Riesenschaukeln, sogenannte Kiiks, fester Bestandteil des dörflichen Lebens. Auf ihnen finden nicht selten zehn Personen und mehr Platz. Häufig sind die Vorrichtungen so aufgestellt, dass sie von Osten nach Westen schwingen, denn sie symbolisieren den Lauf der Sonne am Himmel. Auch in der Kunst spielt das nostalgische Spielzeug eine Rolle. Im Rokoko (um 1730 bis 1780) war es Mittelpunkt vieler Darstellungen und wurde besonders im Zusammenhang mit dem höfischen Leben abgebildet.

Auf meiner Schaukel in die Höh, was kann es Schöneres geben! So hoch, so weit! Die ganze Chaussee und alle Häuser schweben. Weit über die Gärten hoch, juchhe, ich lasse mich fliegen, fliegen; und alles sieht man, Wald und See, ganz anders stehn und liegen ...

Paula und Richard Dehmel

Redewendungen rund um die Schaukel

Viele Sprichwörter haben sich in diesem Zusammenhang fest in unserem Sprachgebrauch etabliert. So sagt man, man werde das Kind schon schaukeln, wenn man sicher ist, eine Sache zu einem guten Ende zu bringen. Andererseits kann eben diese Sache schnell außer Kontrolle geraten, wenn sie sich hochschaukelt. Auch hier zeigt sich wieder die Mischung aus Unbeschwertheit und Nervenkitzel, welche das Schaukeln zu so einem spannenden und zugleich entspannenden Zeitvertreib macht – nicht nur für Kinder. Wenn wir also das nächste Mal eine Schaukel sehen, sollten wir die Gelegenheit nutzen und uns dem Himmel entgegenschwingen.

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