Lärchenharz wird gern in der Naturheilkunde verwendet. Es ist auch der Hauptwirkstoff in dieser selbst gemachten Wundsalbe, die unter anderem bei rheumatischen Beschwerden hilft.
Als unser einziger heimischer Nadelbaum, der im Herbst seine Nadeln verliert, ist die Europäische Lärche schon bei Grundschülern bekannt. Auch die unterschiedliche Schreibweise zur Lerche, der Vogelart, wird immer wieder gern erwähnt. Der botanische Name der Lärche (Larix decidua) leitet sich vom Lärchenharz, früher als Larix bezeichnet, ab. Auf die im Winter abgeworfenen Nadeln bezieht sich der Artenname decidua (= abfallend). Außergewöhnlich ist auch das Harz der Lärche. Es zählt von jeher zu den kostbarsten Heilmitteln des Waldes. Neben ätherischem Öl enthält es Harzsäuren, Bernsteinsäuren, Bitter- und Farbstoffe und auch heute noch wird Lärchenharz für wohlriechende Wundsalben verwendet.
Seit jeher werden der Lärche schützende Kräfte nachgesagt: Im Altertum wurde sie als heiliger Baum verehrt und galt als unbrennbar. Bereits der römische Gelehrte Plinius (1. Jh. n. Chr.) war davon überzeugt, dass Lärchenholz "weder brennen noch verkohlen könne und durch das Feuer nicht anders angegriffen werde als ein Stein". Die aus der Lärche gewonnene Harzsalbe ("Venetianisches Terpentin" oder "Lärchenpech") soll gegen Rheuma, Gicht, Erkältung und Infektionen wirken.
Außerdem: Salbendöschen oder kleine Gläser mit Deckel
Harz und Öl in einen Topf geben und bei geringer Hitze schmelzen lassen. Dabei lösen sich die noch im Harz befindlichen Rindenstücke und Nadeln. Das flüssige Öl/Harz-Gemisch durch ein Tuch filtern, wieder auf den Herd stellen und erhitzen. Das Bienenwachs dazugeben und so lange rühren, bis es sich ganz aufgelöst hat. Die flüssige Salbe in die bereitstehenden Gefäße füllen. Erst verschließen, wenn die Salbe ausgekühlt ist. Haltbarkeit: ca. 8 Monate.
Äußerlich angewandt, hilft die Salbe bei schlecht heilenden Wunden, Furunkeln, rheumatischen und neuralgischen Beschwerden.
Die Lärche gilt als "Eiche unter den Nadelbäumen": Das haltbare, witterungsbeständige und schwere Holz ist beim Brücken- und Schiffsbau unverzichtbar; im Garten wird Lärchenholz gerne für Möbel und Zäune verwendet, weil es weder imprägniert noch gestrichen werden muss.
Die Europäische Lärche wird über 50 Meter hoch und kann bis zu 1.000 Jahre alt werden. Ihre Heimat ist der Alpenraum, wo die lichten Kronen auf den Weiden in den Tälern dem Vieh Schatten spenden und trotzdem Unterwuchs zulassen. Im Garten sind jedoch die kompakteren Hängeformen beliebt und ihre hübschen Zapfen begehrtes Deko-Material. Der Abwurf der Nadeln ermöglicht es dem ursprünglich im Gebirge beheimateten Baum, auch in großen Höhen den Winter ohne Wasserverluste, die durch Verdunstung über die Nadeln stattfinden würde, zu überstehen. Als Tiefwurzler ist die Lärche wichtiger Bestandteil des alpinen Schutzwaldes.